Die Fussreflexzonentherapie wurde Anfang des 20. Jahrhunderts durch den amerikanischen Arzt William Fitzgerald begründet, der die Methode bei amerikanischen Ureinwohnern beobachtet hatte. Fitzgerald teilte dazu den Körper in zehn symmetrisch angeordnete Bereiche ein. In jedem dieser Bereiche sollen sich die Nervenendpunkte bestimmter Organe und Muskeln widerspiegeln.
Die grundlegenden Griff- und Drucktechniken der modernen Fussreflexzonentherapie bildete Mitte des 20. Jahrhunderts die amerikanische Masseurin Eunice Ingham heraus. Die deutsche Heilpraktikerin Hanne Marquardt hat sich ihr Leben der Arbeit mit den Füßen verschrieben und damit Ende der 50er Jahre eine neue Therapieform entwickelt - die Reflexzonentherapie am Fuß (RZF). Stets verfeinerte sie die Technik, beobachtete die Reaktionen ihrer Patienten und entdeckte auf diese Weise ein eigenes System von Reflexzonen und Griffen.

Hanne Marquardt fand insgesamt 96 Reflexzonen unter anderem:
- Großer Zeh: Reflexzone des Gehirns
- Zweiter und dritter Zeh: Reflexzonen der Augen
- Ballen: Zonen von Lunge, Herz und Schilddrüse
- Sohle des Mittelfußes: Reflexzonen der inneren Organe, wie Nieren, Leber und Darm
- Fußinnenseiten: Zonen der Wirbelsäule
- Fußrücken: Reflexzonen des Brustkorbs
- Zwischen Ferse und Innenknöchel: Reflexzonen von Blase, Rektum und Geschlechtsorganen
Seit 1972 gründete Hanne Marquardt etwa 18 Ausbildungszentren im In- und Ausland, wo medizinisch-therapeutische Fachpersonen sich in der Fussreflexzonentherapie weiterbilden können. Frau Marquardt hat eine wunderschöne Lehrstätte in dem idyllischen Ort Königsfeld-Burgberg in Schwarzwald und unterrichtet immer noch stundenweise mit über 80 Jahren! Ich kam auch noch in den Genuss alle Griffe der Reflexzonentherapie direkt von der Frau Hanne Marquardt lernen zu können.

Die Fussreflexzonentherapie ist eine manuelle Ordnungs- und Regulationstherapie. Sie geht individuell auf Ihre gesundheitlichen Bedürfnisse ein in dem sie die Beschwerden lindert und die Selbstheilungskräfte unterstützt.
In der ersten Sitzung wird zunächst der Befund erhoben. Das heißt: Die Reflexzonen werden auf Auffälligkeiten wie Schmerzen geprüft. Dann wird therapiert, wobei die angewandten Grifffolgen je nach Diagnose und Behandlungsziel langsam und weich oder schnell und kräftig sind. Ersteres ist zum Beispiel gefragt, wenn man ein Organ beruhigen oder einen akuten Schmerzzustand lindern will. Zweites, wenn es darum geht, ein Körperteil in seiner Funktion anzuregen oder zu stärken.
Die Behandlung wird im Liegen durchgeführt und dauert ca. 30-45 Minuten. Empfehlenswert ist eine Serie mit ca. 6-12 Sitzungen in der Regel 2-mal wöchentlich. Vor jeder neuen Behandlung werden die in Frage kommenden Zonen kurz auf ihre Behandlungsbedürftigkeit geprüft. Behandlungsbedürftige Zonen reagieren unter Umständen schmerzhaft. Sollte dies der Fall sein, wird ganz sensibel mit speziellen Ausgleichsgriffen darauf eingegangen.
Wird eine bestimmte Zone am Fuß stimuliert, kann dies das entsprechende Organ über bestimmte Energieströme erreichen und eine bessere Durchblutung bzw. Selbstheilungskräfte in Gang setzen. Areale, die erkrankte oder gestörte Organe repräsentieren, sind gemäß der Reflextherapie schmerzempfindlicher oder in ihrer Struktur verändert, z. B. verhärtet. Diesen Regionen widmet sich die Therapie mit verschiedenen Grifftechniken, mit Druck oder Streichen und zielt darauf ab, so eine Besserung der Organfunktion zu bewirken. Zwischen den einzelnen Behandlungen können verschiedene Reaktionen auftreten, sowohl auf der körperlichen als auch auf der psychischen Ebene. Manchmal verschlimmert sich sogar ein Problem. Dies ist aber nicht negativ zu bewerten. Oft wird dadurch eine Wende im Verlauf einer Krankheit angezeigt.
Kleine Studien bestätigen positive Effekte auf einige Krankheitsbilder
Wirksamkeit der Fussreflexzonentherapie durch Studie des Uniklinikums Jena nachweislich bessern kann belegt.
Studie in der Schweiz: Auswirkungen der Fußreflexzonenmassage auf den Darm
Bei diesen Beschwerden hat sich die Fussreflexzonentherapie besonders bewährt:
- Wirbelsäule-Erkrankungen
- Magen- und Darmbeschwerden
- Kopfschmerzen
- Schlafstörungen
- Muskelhärte, Hartspann
- allgemeine Erschöpfung
- Erkrankungen und Belastungen der Blase und Nieren
- Menstruationsschmerzen
- Wechseljahrs-Probleme
- Begleitung in der Schwangerschaft
- Lymphstau
Wann ist die Fussreflexzonentherapie kontraindiziert?
- Aneurysmen soweit bekannt
- Transplantaten
- Akute Entzündungen im Venen- und Lymphsystem
- Psychosen, bzw. eine schwere psychischen Störung
- Melanome speziell an Füßen und Beinen
- Fremdkörper in der Nähe von lebenswichtiger Organe
- große Geschwüre am Fuß, offene Wunden
- großflächiger Fußpilz
- Morbus Sudeck am Fuß
- Rheumatische Erkrankungen
- Risikoschwangerschaft
In diesem Video erfahren Sie, was genau die Fussreflexzonentherapie ist: